Solarmodule als Designelement der Fassade fotografieren
Kunde AVANCIS Assistent Mathias Pfützner Art Produktfoto Bildkatalog Location Stadtwerke Bad Hersfeld, Westspitze Tübingen, Wohn- und Geschäftshäuser in Bern, DAV Kletterhalle Eichstätt Ort Deutschland, Schweiz
Farbe - ein Wort, das uns schon seit frühester Kindheit beschäftigt.
Wer hätte gedacht, dass mich der Umgang mit Farbe ca. drei Jahrzehnte nach meinen ersten Wachsmalstiften immer noch so sehr beschäftigt. Der Einstieg in die Thematik war dabei simpel. Primärfarben wie das rote Auto oder der grüne Baum waren schnell gelernt. Im Malkasten kamen die Sekundärfarben hinzu und spätestens bei den ersten Shoppingausflügen stolperte ich über Farbexoten wie Steinblau oder Koralle.
Die Problematik, dass Farben aber gar nicht real sind, sondern nur eine Mischung aus einfallendem Lichtwellen und den Reflexionseigenschaften der ausgesetzten Oberfläche, das wurde mir erst als Fotograf bewusst.
Dieses Jahr kam die Firma AVANCIS als einer der führenden Hersteller im Bereich Solarmodule für Fassaden auf mich zu. Für ihre Website und Messeauftritte benötigten Sie eine komplette Bilderwelt ihrer neuen SKALA-Produktlinie. Die Solarmodule zeichnen sich durch ihre besonderen Farben aus, die von dezenter Mattoptik bis hin zu intensiven, lichtabhängigen Farbverläufen reichen. Ein Traum für jeden Architekten, der auf Stromerzeugung und moderne Optik Wert legt.
Solarmodule "On Location" fotografieren
Da die USP der Solarmodule ihre Farbigkeit ist, war schnell klar, dass ein verbindlicher Farbworkflow im Zentrum meiner Fotografie stehen würde. Acht Referenzprojekte in Deutschland und der Schweiz galt es zu fotografieren. Dazu kamen Drohnenfotos, Videoclips und Studioaufnahmen der Module, insgesamt über 80 Motive. Die Fotos sollten in sonniger Tagesstimmung aufgenommen werden (immer vorteilhaft bei der Vermarktung von Solarmodulen ;). Zum Glück bot uns dieser Sommer eine sehr stabile Hochdruckfront, so dass ich die Bilder in 5 Tagen ohne Unterbrechung fotografieren konnte.
Wie gewöhnlich bei meiner Arbeit waren die Hälfte der Projekte noch in der finalen Bauphase, so dass ich bei meiner Motivwahl elegant um die letzten Baugerüste herum arbeiten durfte. Für meine intensive Shooting-Planung wurde ich mit tollem Licht und spannenden Motiven von Kletterhallen in Bayern, Bürogebäuden in Tübingen und Wohnhäusern in Bern belohnt.
Die Drohnenfotos und Drohnenvideos gaben eine spannende neue Perspektive auf die Bauprojekte. In luftiger Höhe kann der schwindelfreie Betrachter das Gebäude viel besser in seine Umgebung einordnen. Gemischt mit Fotografien vom Boden und Detailaufnahmen der Solarmodule ergibt sich so ein stimmiges Gesamtbild, dass mein Kunde für eine Vielzahl von Marketingmaßnahmen und Verkaufsgespräche nutzen kann.
Solarmodule im Studio fotografieren
Die Studioaufnahmen erstellte ich mit meinem mobilen Fotostudio direkt im Werk von AVANCIS. So konnte ich den logistischen Aufwand für meinen Kunden minimieren und möglichst effizient viele Motive an einem Tag aufnehmen. Neben der gesamten Farbpalette der Solarmodule fotografierte ich auch die technische Aufhängung, so wie Oberflächendetails der Module. Wichtig war es bei den Studiofotos, dass alle Module aus genau den gleichen Perspektiven aufgenommen werden, so dass sie später im Marketing einen einheitlichen, professionellen Look ergeben.
Farbverbindlichkeit bei Architekturfotos
Wie ist es aber nun mit der Farbverbindlichkeit? Während meiner Arbeit gab es eine Vielzahl von Variablen, welche die Farbe der Module beeinflusste. Wenn ich die Solarmodule in der Mittagssonne fotografiere wirken sie neutral, im letzten Licht der Abendsonne hingegen sehr warm. Im homogenen Studiolicht wieder anders. Außerdem ergibt sich auf dem Modul ein anderer Farbeindruck, je nachdem aus welcher Richtung die Lichtquelle auf die Oberfläche trifft. Staubbelastung in der Luft, Verschmutzungen auf der Oberfläche der Module und das Wetter spielen ebenfalls eine Rolle.
Als Fotograf liegt es in meiner Verantwortung die Gebäude und Solarmodule so akkurat wie möglich unter den jeweiligen Umständen zu fotografieren. Deshalb bearbeite ich während des Shootings Referenzbilder, welche die Farbstimmung realistisch darstellen.
Auf der technischen Seite der Fotoaufnahme konnte ich zumindest alles kontrollieren. Mit Farbwertkarten hatte ich Referenzfarben, auf die ich meine Kameras kalibrieren konnte und an einem kalibriertem Monitor hatte ich einen farbverbindlichen Workflow in der Bildbearbeitung. So konnte ich den Bildern während der Bearbeitung trotz unterschiedlicher Ausgangsbedingungen einen einheitlichen Stil geben.
In Abstimmung mit den Technikern und dem Marketing-Team von AVANCIS haben wir abgestimmt, welche Fassade genormte Farben erhält und bei welchen Bildern wir Veränderungen durch Umweltfaktoren zulassen. Mit diesem konsistenten Portfolio an Fotografien kann AVANCIS ihre neue Produktlinie nun professionell vermarkten.